Motorenrevision!
Hier der Cadillac V8 Motor aus dem DeVille von Rent a Classic, der Oldtimervermietung! (Die übrigens auch einen Rolls Royce Silver Cloud vermietet, den viele als „das britische Pendant“ zum Caddy bezeichnen).
Cadillac DeVille
Der Cadillac DeVille (auch: Cadillac De Ville, de Ville und deVille von franz. die Stadt) war eine Baureihe der zum US-amerikanischen Automobilkonzern General Motors gehörenden Marke Cadillac. Nachdem zuvor bereits bestimmte Ausstattungslinien anderer Cadillac-Modelle die Zusatzbezeichnung DeVille erhalten hatten, wurde der Cadillac DeVille ab 1959 zu einer eigenständigen Modellreihe, die bis 2005 in verschiedenen Serien als zweitüriges Coupe DeVille und als viertürige Limousine Sedan DeVille angeboten wurde; zeitweise war auch ein viersitziges Cabriolet im Programm. Cadillacs DeVille, der vor allem mit den Continental- bzw. Town-Car-Modellen der Ford-Marke Lincoln und mit Chryslers Imperial-Reihe konkurrierte, war über viele Jahre hinweg der meistverkaufte Luxuswagen US-amerikanischer Herkunft. Die Positionierung der Baureihe innerhalb der Cadillac-Modellpalette wechselte im Laufe der Jahre mehrfach.
Die Bezeichnung Coupe DeVille nimmt auf eine Karosseriebauform Bezug, die im Automobilbereich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem im Oberklassesegment verbreitet war. Typisch für ein Coupé de Ville (französisch für Stadtcoupé, Englisch auch: Town Car) war ein offenes Abteil für den Chauffeur und ein davon getrenntes Fahrgastabteil mit festem Metalldach. Coupés de Ville gab es bereits im 19. Jahrhundert als Aufbauten für Pferdekutschen. Im Automobilbereich wurden sie üblicherweise als Repräsentationsfahrzeuge verwendet.
Karosserien im Coupé-de-Ville-Stil waren keine Besonderheit Cadillacs. Bis zum Zweiten Weltkrieg boten zahlreiche unabhängige Karosseriebauunternehmen sowohl in den USA als auch in Europa derartige Aufbauten an, wobei Chassis von jedem beliebigen Oberklassehersteller verwendet wurden. Fahrgestelle von Rolls-Royce, Bentley oder Packard wurden häufig als Coupés de Ville eingekleidet. In den 1930er-Jahren hatte Cadillac einige Jahre lang Coupé-de-Ville-Aufbauten für seine Sechzehnzylinder-Modelle im Angebot. Sie wurden üblicherweise als Town Car bezeichnet und von Fleetwood gefertigt.
Die ab 1949 als Coupé de Ville bezeichneten Cadillac-Modelle griffen zwar die Bezeichnung dieser speziellen Karosserieform auf, waren aber keine Coupés de Ville im technischen Sinne, weil bei ihnen das Fahrer- und das Passagierabteil eine Einheit bildeten und vollständig fest überdacht waren.
Die Schreibweisen variieren. Neben „DeVille“ finden sich in verschiedenen Werkspublikationen auch die Schreibweisen „De Ville“, „deVille“ und „de Ville“.
Vorgeschichte: Cadillac Series 62 DeVille
Der Begriff DeVille erschien bei Cadillac in der Nachkriegszeit erstmals 1949. In diesem und in den folgenden acht Jahren war der Cadillac de Ville kein eigenständiges Modell. Er war vielmehr lediglich eine besonders hochwertig ausgestattete Version des Cadillac Series 62.
In den 1940er- und 1950er-Jahren war die Modellpalette von General Motors’ Luxusmarke Cadillac in vier Baureihen eingeteilt, die später auf drei reduziert wurden. Bis 1951 war die Series 61 Cadillacs Basismodell. Darüber rangierte als mittlere Baureihe die Series 62, die 1952 zur Basislinie wurde, nachdem zuvor die Fertigung der Series 61 eingestellt worden war. Beide Reihen war als zweitüriges Coupé und als viertürige Limousine erhältlich. Das nächsthöhere Marktsegment belegte die Series 60, die nur als viertürige Limousine angeboten wurde. Die Repräsentationsfahrzeuge der Series 75 schliesslich waren für den Chauffeurbetrieb vorgesehen. Cadillac verfolgte in dieser Zeit das Konzept der Einheitskonstruktion. Das bedeutet, dass alle vier Serien technisch und stilistisch jeweils auf der gleichen Konstruktion basierten. Sie unterschieden sich durch unterschiedliche Radstände, durch äussere und innere Dekorelemente sowie durch Ausstattungsmerkmale voneinander.
Cadillac de Ville Prototyp von 1949
Cadillacs erstes Coupe de Ville (noch in getrennter Schreibweise) war ein Showcar, das im Januar 1949 auf der Motorama-Ausstellung in New York City öffentlich gezeigt wurde. Es war ein zweitüriges, viersitziges Stufenheckcoupé auf der Basis des langen Series-60-Chassis. Das Coupe de Ville hatte ein von der übrigen Karosserie farblich abgesetztes Hardtopdach und verzichtete auf eine fest stehende B-Säule. Das Stufenheck-Design war eine Neuerung, denn die Coupé-Versionen von Cadillacs Serienmodellen war zu dieser Zeit mit einer Fliessheckkarosserie ausgestattet. Das de-Ville-Showcar hatte eine einteilige vordere Windschutzscheibe, ein dreiteiliges Heckfenster, das in die C-Säule seitlich hineingezogen war, und auffällige Chromornamente. Im Innenraum war er mit einem Telefon und Schreibvorrichtungen wie einem Diktiergerät ausgestattet. Das Auto blieb in dieser Form ein Unikat. Es war bis 1957 regulär in Betrieb und wird heute gelegentlich auf Ausstellungen gezeigt.
Cadillac Series 62 Coupe de Ville (1949)
Cadillac Series 62 Sedan DeVille (1956)
Cadillac übernahm in der Folgezeit einige Elemente des Showcars für die Serienversion des DeVille, die auf dem kürzeren Chassis der Series 62 basierte. Wie das Showcar, war auch die Serienversion des de Ville ein Stufenheckcoupé. Auch die Gestaltung der hinteren Seitenfenster wurde übernommen.
Das Serienmodell führte Cadillac in der zweiten Hälfte des Modelljahres 1949 ein, das im Herbst 1948 begonnen hatte. Das Coupe DeVille stand neben dem ebenfalls zweitürigen Club Coupe, das in diesem Jahr noch eine Fliessheckkarosserie hatte. Anders als das Club Coupe war es serienmässig mit elektrischen Fensterhebern und lederbezogenen Sitzen ausgestattet. Das Coupe DeVille kostete mit 3.497 US−$ knapp 500 US−$ mehr als das Club Coupe und erreichte annähernd den Preis des Series-62-Cabriolets. Im (kurzen) ersten Modelljahr entstanden 2.150 Exemplare des Coupe de Ville.
In den folgenden Jahren machte der DeVille alle stilistischen Änderungen mit, die Cadillac an der Series 62 vornahm. Das betraf die Gestaltung der Windschutzscheiben, die nach und nach die Formen von Panoramascheiben annahmen, ebenso wie die Entwicklung der Heckflossen. Mit dem Modelljahr 1950 entfiel die zweitürige Fliessheckversion der Series 62. Das zweitürige Basismodell der Baureihe, das zunächst weiterhin Club Coupe und ab 1952 nur noch Coupe hiess, war nun ebenso wie der DeVille ein Hardtopcoupé mit Stufenheck und ohne B-Säule. Beide Modelle unterschieden sich äußerlich vor allem durch individuelle Chromapplikationen und durch ihre Ausstattung, die im Fall des Coupe DeVille deutlich höherwertig war. Preislich lag das Coupe DeVille regelmässig 400 bis 500 US−$ über dem Basiscoupé. Von beiden Versionen entstanden jährlich annähernd gleich viele Exemplare.
Zum Modelljahr 1956 führte Cadillac eine viertürige Version des DeVille ein, die die Bezeichnung Series 62 Sedan DeVille erhielt. Sie ergänzte den Series 62 Four Door Sedan, der dadurch zum viertürigen Basismodell der Marke wurde. Analog zum Coupe DeVille, war auch der Sedan DeVille hochwertiger ausgestattet als das Basismodell. Der Series 62 Sedan DeVille hatte ein Hardtopdach, also nicht die durchgehende B-Säule des regulären Series 62 Four Door Sedan dieser Zeit. Es hatte auch kein drittes Seitenfenster zwischen der hinteren Tür und dem Dachabschluss und wirkte dadurch sportlicher als das Basismodell. Der Series 62 Sedan DeVille gilt als das erste in Serie gefertigte viertürige Hardtop. Er verkaufte sich in seinem ersten Modelljahr deutlich besser als das Basismodell; mit 41.732 Exemplaren überstieg seine Produktion die des Basismodells um mehr als 50 Prozent. Auch in den folgenden zwei Jahren blieb der Series 62 Sedan erfolgreich.
1959–2005: Cadillac DeVille als eigenständige Baureihe
Angeregt durch den grossen Erfolg des Coupe DeVille und des Sedan DeVille, gliederte Cadillac die DeVille-Modelle beginnend mit dem Baujahr 1959 aus der Series-62-Reihe aus. Der DeVille wurde damit eine eigenständige Baureihe, die anfänglich die Modellbezeichnung Series 63 erhielt. Er war über der Series 62, aber unter der Series 60 Special positioniert. Das blieb auch über 1964 hinaus so, als die Bezeichnung Series 62 entfiel und durch die Modellreihe Calais ersetzt wurde. Erst als Cadillac 1977 im Zuge des sogenannten Downsizing eine kleiner dimensionierte Neuauflage seiner Standardmodelle einführte, entfiel die Baureihe Calais. Dadurch wurde der DeVille in Coupé- und Limousinenversion zu Cadillacs Basismodell, über eine die inzwischen als Fleetwood Brougham bezeichnete Luxusversion rangierte. Die letzten Versionen des DeVille, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts angeboten wurden, stellten wiederum die Spitzenmodelle der Marke dar.
Die erste Generation des DeVille entsprach technisch und stilistisch den Fahrzeugen der Series-62-Reihe. Äusserlich gab es nur geringfügige Abweichungen, vor allem bei den Emblemen und den Schriftzügen auf der Karosserie. Die DeVilles wurden als zweitüriges Coupé und als viertürige Limousinen angeboten. Cabriolets gab es in der DeVille-Reihe nicht; sie wurden nur in der Series 62 sowie – mit verbesserter Ausstattung und deutlich höherem Preis – als Eldorado Biarritz angeboten.
Design
Cadillacs Modelljahrgang 1959 war aufgrund seines Karosseriedesigns aussergewöhnlich. Wegen der markant gestalteten Heckflossen galten diese Modelle als „das automobile Symbol der 1950er-Jahre“; sie waren „gleichzeitig Höhepunkt und Schlusswort der wildesten Styling-Epoche in der Geschichte des Automobils.“
Das Design des Modelljahrgangs 1959 war die letzte reguläre Arbeit des langjährigen GM-Gestalters Harley Earl. In stilistischer Hinsicht hatten die Autos keine Bezüge zu den Vorgängermodellen. Die für alle Baureihen der Marke im Grunde einheitliche Karosserie war insgesamt niedriger und schlanker als die wuchtigen 1958er-Modelle. Die Flanken des Autos verjüngten sich zum Heck hin und mündeten in runden Öffnungen, die dem Auslass einer Flugzeugdüse nachempfunden waren. Über ihnen befanden sich aussergewöhnlich hohe und spitze Heckflossen, in die auf jeder Fahrzeugseite zwei raketenförmige Rückleuchten integriert waren. Die Heckflossen erreichten in diesem Modelljahr nach Auffassung von Kritikern „beinahe lächerliche“ Dimensionen. Beim neuen Modell waren die Hinterräder von den Kotflügeln abgedeckt und der Vorderwagen war schlanker gestaltet. Zusätzlich trug der breite hintere Stossfänger im Grilldesign an der Seite noch Rückleuchten, die an die Auslässe von Raketendüsen erinnerten. Ihre Form und Höhe war eine Reaktion auf die von Virgil Exner gestalteten Chrysler-Modelle der Jahre 1957 und 1958, deren Heckflossen höher waren als die der Cadillac-Fahrzeuge. Mit dem Design des 1959er Jahrgangs ging es den GM-Gestaltern darum, die Chrysler-Linien wiederum zu übertreffen.
Das Coupe DeVille hatte hinten eine geschwungene, stark geneigte Dachlinie. Bei der Limousine bot Cadillac erstmals zwei verschiedene Formen der Dachgestaltung an: eine als Six Windows bezeichnete Version hatte eine dem Coupé ähnliche geschwungene Dachlinie und hatte auf jeder Fahrzeugseite drei Fenster (Fahrertür, hintere Tür, hinteres Seitenfenster). Daneben war eine Version mit horizontal verlaufendem Dach und großer hinterer Panoramascheibe im Angebot. Bei dieser Version war das Heckfenster in die Fahrzeugseiten hinein gebogen und reichte bis zum Abschluss der hinteren Tür. Diese Ausführung hatte nur zwei Seitenfenster (jeweils eines in den Türen). Sie wurde deshalb als Four Windows bezeichnet; eine Alternativbezeichnung, die auf das horizontal verlaufende Dach Bezug nimmt, ist Flat Top.
Technik
Der DeVille hatte wie alle übrigen Cadillacs auch einen X-förmigen Leiterrahmen, mit dem die Karosserie verschraubt war. Als Antrieb verwendeten alle DeVille-Modelle einen Achtzylinder-V-Motor, dessen Hubraum auf 6,4 Liter (390 Kubikzoll) erhöht worden war. Die Leistung wurde mit 325 hp angegeben. Eine 345 hp starke Version dieses Motors, die Cadillac ebenfalls im Angebot hatte, wurde nicht regulär in den DeVille-Modellen eingesetzt; sie war der hochpreisigen Eldorado-Linie vorbehalten.
Ausstattung
Die Serienausstattung des DeVille war umfangreicher als die der regulären Series-62-Modelle. Zum Serienumfang gehörten, Servolenkung, Automatikgetriebe, elektrisch verstellbare Sitze, Scheibenwischer mit zwei Geschwindigkeiten und verchromte Radkappen.
Änderungen für 1960
Für den Modelljahrgang 1960 überarbeitete Harley Earls Nachfolger Bill Mitchell das letztjährige Design geringfügig. Er übernahm die Grundkarosserie der 1959er Modelle, wandte sich aber jedenfalls in Details von deren stilistischen Extremen ab. Die Heckflossen waren niedriger, und die raketenförmigen Leuchteinheiten entfielen. Stattdessen waren die Rückleuchten bündig in den Abschluss der Heckflossen integriert. Auch der Schmuck des Kühlergrills wurde versachlicht. Ansonsten blieb das Karosserieangebot unverändert. Es gab weiterhin das Coupe DeVille mit fliessender Dachlinie und den Sedan DeVille mit zwei oder drei Seitenfenstern. Der Motor wurde ebenfalls nicht überarbeitet.
Produktion
Cadillacs Standardmodelle der Jahre 1959 und 1960 waren am Markt erfolgreich. Cadillac fertigte im Modelljahr 1959 über 142.000 Autos; fast 114.000 davon waren Fahrzeuge der Series 62 und der DeVille-Reihe. 1960 fertigte Cadillac von beiden Baureihen noch einmal 112.175 Fahrzeuge. Die Produktion verteilte sich in beiden Jahren nahezu gleich auf die DeVille-Baureihe und die Series 62. Das erfolgreichste Einzelmodell der DeVille-Reihe war der 6 Window Sedan des Modelljahrs 1960, während der 4 Window Sedan des gleichen Jahrs das seltenste Modell war.
Quelle: Wikipedia